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FREQUENCY - B
In ihrer aktuellen Produktion ‘frequency-b’ geht die Choreographin
und Tänzerin Juschka Weigel der Frage nach dem Ursprung von Bewegung
auf den Grund.
Was ist der physikalisch-pragmatische Teil einer Bewegung, was andererseits
der kulturelle, historische, psychologische etc.?
Was an einer Bewegung dient nur primären Zwecken, wie etwa der
Fortbewegung, -pflanzung, was kann dagegen als Zeichensystem gelesen
werden und Auskunft geben über den Hintergrund des sich Bewegenden,
seine Herkunft, seine psychologische Disposition und sein soziales
bzw. kulturelles Milieu?
Fünf Grundbewegungen hat sie ihrem Stück zugrunde gelegt
und diese choreographisch verarbeitet: einnehmende Bewegungen, wie
z.B. das Heben eines Glases, auswerfende Bewegungen, wie das Wegwerfen
eines Gegenstandes, spiralförmige Bewegungen, wie das Herunterdrücken
einer Türklinke, wiederholende Bewegungen, wie man sie beim Kratzen
beobachten kann und zuletzt solche Bewegungen, wie sie im Englischen
kurz und knapp mit dem Wort „to put“ übersetzt werden
– also alles, was sich unter „setzen, stellen, legen“
zusammen fassen lässt.
In diesem Zusammenhang spielt Ordnung / Systematik im Alltag eine
große Rolle und die Frage, wie weit sie Sinn macht und wann
sie bedrohlich wird . Unweigerlich ergibt sich die Frage nach dem
Verhältnis von Macht und Bewegung.
Gemeinsam mit dem Komponisten und Pianisten Daniel Regenberg, dem
Filmemacher Gregor Blahak und dem Lichtdesigner Miguel Muñoz
geht sie der postmodernen Systematik auf verschiedenen ästhetischen
Ebenen auf den Grund und drückt sie so nicht nur im Tanz sondern
auch in der Musik aus.
Das Vertraute aber auch das Bedrohliche von Systematik wird dem Zuschauer
so vorgeführt und die Frage, ob und wie der Mensch sich dieser
Ordnung entziehen kann, wird virulent.
KONZEPT
Gregor Blahak, Miguel Muñoz,
Daniel Regenberg, Juschka Weigel
CHOREOGRAPHIE/TANZ
Juschka Weigel
KOMPOSITION/MUSIK
Daniel Regenberg
LICHTDESIGN
Miguel Muñoz
VIDEOWORKS
Gregor Blahak
PRODUKTION
InThisSection - juschkaWeigel
GEFÖRDERT DURCH
NRW KÜNSTSTIFTUNG
FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE e.V.
MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON
Teatro Galán (Santiago
de Compostela)
PACT – Zollverein
NRW Choreografisches Zentrum
Weinmeisterhaus (Berlin)
DAUER
60 min.
PREMIÈRE
17.03.2006
THEATER IM DEPOT (Dortmund)
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